Nach dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen sprach Bayern Münchens Arturo Vidal über alles, nur nicht über seine Schwalbe. Es ist offensichtlich, dass ihm vom Verein ein Maulkorb bezüglich der viel diskutierten Schwalbe am Dienstagabend in der Allianz Arena verpasst wurde.
Direkt nach dem Spiel gegen Werder Bremen im DFB-Pokal-Halbfinale versuchte Arturo Vidal alles, um nur nicht mit Journalisten reden zu müssen. Dafür versteckte er sich neben seinem Mitspieler Javi Martinez. Letztlich kam er jedoch doch nicht um ein Gespräch mit dem Mikrophon vor der Nase herum. Doch er sprach über alles, außer über seine Schwalbe. Da mussten andere sprechen: „So will ich eigentlich nicht das zweite Tor schießen“ sagte Trainer Pep Guardiola. Karl-Heinz Rummenigge sagte: „Das ist nicht das, wofür der FC Bayern München steht!“. Ein deutlicher Rüffel für den Chilenen.
Stieler: „Es tut mir leid. Das war eine Fehlentscheidung.“
Bremen schimpfte laut – zu Recht! Kurz nach Vidals Einwechselung, ließ er sich in der 70. Spielminute fallen. Der 28-jährige legte sich den Ball am reingrätschenden Janek Sternberg vorbei und kam dabei zu Fall. Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte auf den Punkt – klare Fehlentscheidung, die der Unparteiische nach dem Spiel direkt zugab: „Es tut mir leid. Das war eine Fehlentscheidung“. Sternberg berührte Vidal nicht einmal, doch der schwieg. Stattdessen beschwerte sich der Werderaner Leittragende nach dem Spiel. Er habe ganz klar mit einem Pfiff gegen Vidal und eine für seinen Gegenspieler Karte gerechnet.
Für Werder Bremen war diese Entscheidung in der 70. Minute definitiv der Genickbruch. Bis vor dem Pfiff spielten die Gäste eine sehr gute Partie mit einer guten Zweikampfquote und guten Torgelegenheiten. Am Ende stand es durch den verwandelten Foulelfmeter durch Thomas Müller 2:0 aus Sicht der Gastgeber aus München.
Das Glück ist mit den Größten?
Wer sich noch an den 4. Spieltag der laufenden Saison erinnert, weiß, dass der FC Bayern München erst kürzlich von einem falschen Foulelfmeter profitiert hat. Im Spiel gegen den FC Augsburg siegte der Rekordmeister erst in der 90. Minute durch einen fehlentschiedenen Foulelfmeter 2:1. Auch hier traf Thomas Müller. Alles Zufall? Nicht ganz, würden wohl Statistiker sagen. Denn die haben bereits in Langzeitstudien bewiesen, dass große etablierte Vereine in strittigen Situationen durchaus bevorteilt werden. Außerdem käme die Anzahl der Zuschauer hinzu. Im Interview mit der FAZ sagte Statistiker Eberhard Feess: „Beim FC Bayern explodiert dieser Effekt geradezu.“ Das war am Dienstag wieder einmal zu sehen!
Was bleibt, ist ein enttäuschender Arturo Vidal, der sich in dieser Woche “Schwalben-King“ statt “King Arturo“ nennen darf. Mit einem Tor hätte er sich und seine Mannschaft sicherlich mehr bewiesen…
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