Der FC Bayern München und dessen Sportdirektor Matthias Sammer verlangen, dass die Saison 2016/2017 der Fußball-Bundesliga später als geplant beginnt. Mit dieser Maßnahme sollen ausreichende Pausen für die Spieler gesichert werden. Grund für den Vorstoß ist die Teilnahme der deutschen Auswahl an der Europameisterschaft und an den Olympischen Sommerspielen.
Hohe Belastung für die deutschen Nationalspieler
Der FC Bayern München argumentierte bei seiner Anregung mit der großen Belastung junger deutscher Nationalspieler, die sowohl an der Europameisterschaft mit der A-Nationalmannschaft teilnehmen und bei den Olympischen Sommerspielen im Nachwuchsteam spielberechtigt sind. Diese Fußballer nehmen, sofern beide deutsche Teams nicht vorzeitig ausscheiden, vom 10. Juni 2016 bis zum 10. Juli 2016 und vom 03. August 2016 bis zum 20. August 2016 an Turnieren teil.
Hinzu kommt die zeitliche Belastung durch die gemeinsame Vorbereitung des jeweiligen Nationalteams. Würde der erste Spieltag bereits am 19. August stattfinden, stünden den Bundesligisten die Jugendnationalspieler nicht zur Verfügung. Das betrifft nicht nur die deutschen, sondern auch die bei den Erstligisten unter Vertrag stehenden ausländischen Nationalspieler.
Die DFL zeigte sich vom Vorstoß der Bayern nicht einverstanden
Die Deutsche Fußball-Liga nahm den Vorstoß des FC Bayern München für einen späteren Start der Bundesliga-Saison 2016/2017 zur Kenntnis, deutete aber keine Zustimmung an. Der um eine Woche auf den 26. August 2016 verschobene Erstligastart würde zu drei statt zwei englischen Wochen während der Hinrunde führen.
Die Spieler des FC Bayern München sind wie alle weiteren für die Champions League oder die Europa League qualifizierten Teams überdurchschnittlich stark belastet. In der aktuellen Saison ist die Liste der Verletzten bei Bayern München ungewöhnlich lang, was mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an den vielen Spielen und den kurzen Erholungspausen liegt.
Rudi Völler, der frühere Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und heutiger Sportdirektor bei Bayer Leverkusen, zeigte Verständnis für den Wunsch der Münchener, stimmte einem späteren Beginn der Fußball-Bundesliga aber nicht zu.
Andere Ligen sind stärker als die Bundesliga von Olympia betroffen
Während die deutschen Teilnehmer an der Europameisterschaft überwiegend in der Bundesliga spielen, laufen viele Angehörige der an den Olympischen Sommerspielen teilnehmenden Nachwuchsnationalmannschaft für Teams aus der Zweiten Bundesliga oder aus der Dritten Liga auf. Diese starten grundsätzlich früher als die Spitzenliga, sodass die Vereine während der ersten Begegnungen auf ihre Nationalspieler verzichten müssen. Ein späterer Beginn wäre in diesen Klassen für einen fairen Wettbewerb besonders wichtig. Bayern München hofft auf den Aufstieg der zweiten Mannschaft aus der Regionalliga.
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