Bundesligafussball

Beiersdorfer wieder Vorstandsvorsitzender des HSV

Nun ist es offiziell: Dietmar Beiersdorfer übernimmt beim HSV das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Nach der katastrophalen Saison 2013/2014 wartet auf ihn eine Herkules-Aufgabe. Zahlreiche Fehler der Vergangenheit dürften seine Arbeit noch lange behindern.
Fussballspieler im Zweikampf

Erfolg für neu aufgestellten HSV: Beiersdorfer sagt zu

Der HSV reagiert nach dem Fast-Abstieg aus der 1. Bundesliga konsequent: Zum einen hat sich der Verein eine neue Struktur gegeben, nun firmiert die Profi-Abteilung als AG. Zum anderen findet an der Führungsspitze eine bedeutende Änderung statt. Dietmar Beiersdorfer kehrt nach fünfjähriger Abwesenheit zum HSV zurück und fungiert künftig als Vorstandsvorsitzender. Zusammen mit dem Aufsichtsratschef Karl Gernandt will er den HSV wieder in die oberen Tabellenregionen führen. Experten sind sich sicher, dass Beiersdorfer dafür die notwendige Kompetenz besitzt. Als früherer Manager des HSV konnte er einige Erfolge vorweisen, auch bei seinem bisherigen Arbeitgeber Zenit Sankt Petersburg stellte er sein Können unter Beweis.

Große Hoffnungen in den künftigen Chef

Entsprechend euphorisch reagierten die Verantwortlichen und Fans beim HSV auf das Engagement. Die Erwartungen sind bei vielen hoch. Doch Beiersdorfer nimmt seine Arbeit unter schwierigen Bedingungen auf. So findet er einen Kader vor, der sich in der vergangenen Saison als schwach erwies. Größtenteils bleibt dieser dennoch bestehen, da viele Spitzenverdiener wie Rafael van der Vaart gültige Verträge besitzen und nur schwer zu verkaufen sind. Beiersdorfer kann die Mannschaft deshalb nur punktuell verstärken. Die finanziellen Probleme erschweren seine Arbeit zusätzlich, denn der HSV hat lange mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Das erfordert nun einen strikten Sparkurs. Ohne Zuwendungen des Investors Michael Kühne, ein milliardenschwerer HSV-Fan, hätte es sogar Schwierigkeiten mit der Lizenzerteilung gegeben. Zugleich muss Beiersdorfer die schwierige Personalsituation klären: Der bisherige Sportchef Michael Kreuzer sorgte kürzlich mit dem Transfer des Fürther Zoltan Stieber für Furore, der alte Aufsichtsrat des Vereins hatte dem zugestimmt. Der neue Aufsichtsrat der kürzlich installierten HSV Sport AG tadelte dieses Verhalten und erteilte Kreuzer prompt ein Transferverbot. Diesen Konflikt muss Beiersdorfer nun lösen, wahrscheinlich kommt er an einer Entlassung Kreuzers nicht vorbei – eine weitere komplizierte Baustelle.

Kann Beiersdorfer die hohen Erwartungen erfüllen?

Beiersdorfer kann sich über viele Vorschusslorbeeren freuen. Er dürfte dennoch wissen, welche Herausforderung er auf sich nimmt. Die bisherigen Verantwortlichen haben den HSV sportlich wie finanziell herabgewirtschaftet. Angesichts der angespannten Geldsituation dürfte es einige Zeit in Anspruch nehmen, um den HSV wieder auf Vordermann zu bringen.

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