Bundesligafussball

Bescheidener VfL Bochum

Irgendwie abseits und selten im Fokus der breiten Öffentlichkeit agiert in diesem Jahr der VfL Bochum, was man durchaus als Kompliment werten kann. Die einstigen „Unabsteigbaren“ hatten sich um die Jahrtausendwende in eine Fahrstuhlmannhaft verwandelt, waren für die 2.Liga zu gut und für die 1.Liga nicht stark genug. Der letzte Aufstieg vor knapp 1 ½ Jahren soll nach den Wünschen der Verantwortlichen ein endgültiger Abschied aus dem Unterhaus gewesen sein und die Vorzeichen hierfür sind nicht so schlecht. Der Schweizer Trainer Marcel Koller hat das Ruder schon der 2. Liga übernommen und seit dem der Mannschaft ein Gesicht gegeben.

In der vergangenen Saison wurde man überraschend Achter und ließ dabei prominente Vertreter wie Borussia Dortmund und Hertha BSC hinter sich, deren Ansprüche wesentlich höher sind, als die des VfL. Die Qualifikation zum UI-Cup wurde nur sehr knapp verpasst und somit die Möglichkeit, seit der Regentschaft von Peter Neururer erneut in den UEFA-Cup einzuziehen. Auch in dieser Saison scheint sich der VfL Bochum im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga einzufinden. Mit 18 Punkten nach 15. Spieltagen liegt man in der Tabelle auf Platz 11 mit sechs Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Der fulminante Zwischenspurt mit drei Siegen in Folge führte die Bochumer in die Erfolgsspur zurück, nachdem zuvor man der Abstiegszone bedrohlich nahe gekommen war.

Als Garanten für den Erfolg gelten die Neueinkäufe Maciel, Concha und Sestek, sowie die altbewährten Kräfte wie Yahia, Zdebel, Epalle und Zdebel. Die homogene Elf lässt sich auch bei Niederlagen nicht aus der Ruhe bringen und betreiben durch den Trainer Koller eine gezielte Fehleranalyse. Die einzig vakante Position beim VfL ist die des Torwartes. Nach dem Abgang von Jaroslav Drobny zu Hertha BSC übernahm zunächst der Tscheche Jan Lastuvka die Stelle als Torwart, aber während einer Grippe nutzte sein Vertreter René Renno seine Chance. Mit ihm verloren die Bochum lediglich eines der letzten vier Spiele, auch wenn er bei der Niederlage auf Schalke am Gegentor nicht ganz unschuldig war.
Die Konstanz der letzten Jahre spricht für den VfL Bochum. Möglicherweise gelingt in den nächsten Jahren der Schritt in Richtung UEFA-Cup – zu wünschen wäre es den sympathischen Bochumern.

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