Dortmund – Wenig Tempo, kaum Chancen, keine Tore – im 171. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 blieben viele Wünsche offen. Das erst in der zweiten Halbzeit besser anzuschauende 0:0 der beiden Erzrivalen half keinem Club wirklich weiter.
Beim BVB hielt die Herbstdepression mit nunmehr vier sieglosen Spielen in Serie an. Damit wuchs der Abstand zu Spitzenreiter FC Bayern auf bereits auf acht Punkte an. Die Schalker stellten immerhin erneut unter Beweis, sich nach einem Saisonfehlstart stabilisiert zu haben: Es war ihr siebtes Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage.
Zum wiederholten Mal baute BVB-Coach Tuchel sein Team stark um. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Union Berlin änderte er die Startelf auf sechs Positionen. Die Freude über das Comeback von Pierre-Emerick Aubameyang wurde durch den Ausfall von Gonzalo Castro wegen muskulärer Probleme geschmälert. Bei Schalke fehlte «BVB-Schreck» Klaas-Jan Huntelaar wegen einer Außenbandverletzung. Für ihn stürmte vor 80 179 Zuschauern Franco Di Santo.
Wie erwartet entwickelte sich ein umkämpftes Derby auf Augenhöhe. Von einer rassigen Partie konnte aber lange keine Rede sein. Bis auf eine Torchance von Di Santo (14.), bei der die BVB-Deckung in höchster Not klären konnte, gab es zunächst kaum Torraumszenen.
Mehr noch als die Schalker enttäuschten die Dortmunder im Spiel nach vorn. Ohne Taktgeber Castro mangelte es an Kreativität. Weder Mario Götze noch Shinji Kagawa setzten die schnellen Angreifer wie Ousmane Dembélé oder Aubameyang gekonnt in Szene. So hatte die Schalker Deckung wenig Mühe, die behäbigen Angriffsbemühungen des BVB zu unterbinden. Torhüter Ralf Fährmann bekam in der ersten Halbzeit keinen einzigen Schuss zu halten. Auf der anderen Seite blieb auch Roman Bürki nahezu ohne Beschäftigung.
Erst nach Wiederanpfiff nahm die Partie Fahrt auf. Nach einem Konter der Schalker konnte sich BVB-Keeper Bürki bei einem Schuss von Sead Kolasinac (49.) erstmals auszeichnen. Drei Minuten später traf Dembélé aus kurzer Zeit die Latte des Schalke-Tores.
Diese Szenen hatte für beide Teams Signalwirkung. Der Unterhaltungswert der Partie stieg merklich an. Nach und nach erspielte sich der BVB leichte Feldvorteile und mehr Torchancen. Doch Götze (73.) scheiterte bei der wohl größten Möglichkeit an Fährmann. Wenig später klärte Schalkes Kolasinac in höchster Not vor der Linie.
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(dpa)