Drei große Traditionsverein sind derzeit noch abstiegsgefährdet. Ein Abstieg ist schmerzhaft und vor allem teuer. Während Hannover 96 seine neue Saison in der Zweiten Liga bereits plant, fürchten Frankfurt, Bremen und Stuttgart den Abstieg in die Zweite Liga.
Hannover 96 ist seit dem 31. Spieltag sicherer Absteiger und hat schon mal gerechnet. Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und der VfB Stuttgart hoffen noch. Denn ein Abstieg aus der Bundesliga kostet die Vereine viele Millionen Euro. TV-Einnahmen, Sponsoren, Eintrittspreise und viele weitere Posten reduzieren die Einkünfte auf etwa ein Drittel.
Für Traditionsvereine ist der Abstieg besonders schmerzhaft
Hannover 96 Präsident Martin Kind äußerte sich bereits zu den finanziellen Einbußen in der kommenden Saison: „Der Umsatz wird in der nächsten Saison mehr als halbiert!“. Hannover 96 kassierte für die Spielzeit 2014/15 36 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der am besten verdienende Zweitligist kassierte im selben Jahr 10,9 Millionen Euro.
Während die Rote Laterne an Hannover bereits vergeben ist, kämpfen Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und der VfB Stuttgart weiter um den Klassenerhalt. Einen der drei Vereine wird es ebenfalls wie Hannover auf dem direkten Wege erwischen. Ein zweites Team muss in die Relegation.
Für Traditionsvereine ist der Abstieg in die Zweite Liga besonders schmerzhaft, denn die Einnahmen aus dem TV-Topf der Deutschen Fußball-Liga orientieren sich am sportlichen Abschneiden der vergangenen Jahre. Je erfolgreicher ein Team in der Vergangenheit war, desto schmerzlicher und größer ist die Differenz zu den Einnahmen der Saison in Liga zwei.
Auch die Eintrittspreise werden für die Zweite Liga angepasst. Zwar werden weiterhin zahlreiche Zuschauer die Stadien der Traditionsvereine wie Hannover, Bremen oder Stuttgart besuchen, derartig hohe Preise wie für ein Bundesligaspiel gegen Bayern München, Borussia Dortmund oder den Hamburger Sportverein können bei einem Spiel gegen den 1. FC Heidenau oder der SV Sandhausen jedoch nicht verlangt werden.
Die Trikotsponsorenverträge laufen bei Hannover 96, Werder Bremen und Stuttgart weiter, hier sind keine finanziellen Einbußen zu befürchten. Nur für Frankfurt würde ein Abstieg besonders teuer werden: Der Kontrakt mit Hauptsponsor Alfa Romeo läuft nach der laufenden Saison aus. Ein neuer Geldgeber wird den Preis sicherlich drücken wollen…
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