Leverkusen – 1899 Hoffenheim hat Champions-League-Starter Bayer Leverkusen demontiert und seine Erfolgsserie in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Die Kraichgauer profitierten beim 3:0 (1:0) von der frühen Roten Karte für ihren Ex-Kollegen Kevin Volland (6. Minute).
Vor 28 716 Zuschauern erzielte Kerem Demirbay (15.) die Führung für die Gäste. Nach der Pause erhöhten Sandro Wagner (49.) und Steven Zuber (60.). In der 52. Minute musste Bayer-Trainer Roger Schmidt nach einem Wutausbruch an der Seitenlinie auf die Tribüne.
Die Hoffenheimer (16 Punkte) blieben nicht nur ungeschlagen, sondern machten den besten Saisonstart seit 2008 perfekt, als sie als Aufsteiger Herbstmeister geworden waren. Für die Leverkusener (10 Punkte), die immer mehr den Anschluss an die Liga-Spitze verlieren, ist es die schlechteste Bilanz nach acht Spielen seit zehn Jahren.
Wegweisend war der Platzverweis für Volland, der den davon geeilten Demirbay nur mit einer Notbremse stoppen konnte. Den fälligen Freistoß aus 20 Metern zirkelte Demirbay (8.) an den rechten Außenpfosten. Besser machte er es wenig später, als er nach Querpass von Wagner Bayer-Verteidiger Lars Bender ins Leere laufen ließ und aus Nahdistanz den Ball unter die Latte zum 1:0 schoss.
Danach wirkten die dezimierten Platzherren geschockt, produzierten Fehlpässe zuhauf und brachten wenig zustande. Erst in der 24. Minute sorgte Julian Brandt für Gefahr, als er nach Doppelpass mit Charles Aranguiz frei zum Schuss kam, aber aus wenigen Metern am Tor vorbei zielte. Danach hatte die Werkself viel Dusel, dass die Pausenführung nicht noch höher für die Gäste ausfiel.
Nach dem Wiederanpfiff versuchten die oft hilflos wirkenden Leverkusener zwar noch das Ärgste zu verhindern, erhielten jedoch schon in der 49. Minute durch das 2:0 von Wagner einen Dämpfer. Richtig turbulent wurde es drei Minuten später, als Bayer-Chefcoach Schmidt seinen Kollegen Julian Nagelsmann an der Seitenlinie offensichtlich beleidigte und dafür von Schiedsrichter Bastian Dankert auf die Tribüne geschickt wurde.
Schon in der vergangenen Saison hatte Schmidt bei der Partie gegen Borussia Dortmund Rot gesehen und wegen seiner Weigerung, den Innenraum zu verlassen, für einen Eklat gesorgt.
Ob mit oder ohne Schmidt in der Coaching-Zone: Für Bayer lief nichts. Dafür konnte Zuber für 1899 noch auf 3:0 erhöhen: Nach einer Fußabwehr von Bayer-Keeper Bernd Leno rutsche der Ball ihm direkt vor die Füße, er schoss problemlos aus 16 Metern ins leere Gehäuse. Damit machte er den vierten Sieg nacheinander für die Hoffenheimer perfekt.
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(dpa)