Bundesligafussball

Markus Merk beendet Laufbahn

Schiedsrichter sind eineBerufsgruppe, die selten mit Lob überhäuft werden und sich stattdessen mit den Anfeindungen der Spieler, Manager und Fans auseinandersetzen müssen. Sich in diesem Berufsfeld eine herausragende Stellung zu erarbeiten, grenzt fast an Unmöglichkeit, jedoch ist es einigen wenigen gelungen. Neben Pierluigi Collina (Italien) hat sich vor allem Markus Merk ein Renommee erarbeitet, das weit über die Landesgrenzen hinaus reicht.

Als dreimaliger Weltschiedsrichter und sechsmaliger DFB-Schiedsrichter des Jahres genießt der inzwischen 46jährige Zahnarzt eine Anerkennung, die vielen Menschen seiner Berufsgruppe wohl dauerhaft versagt bleiben wird. Nun soll nach der Saison Schluss sein: „Jetzt ist für mich der ideale Zeitpunkt, eine tolle Zeit zu beenden, ohne dass negative Momente die Positiven überdecken.“, äußerte sich Markus Merk gegenüber der „Rheinpfalz“. Noch eine Saison hätte der Zahnarzt aus Kaiserslautern aus Altersgründen absolvieren dürfen, dann wäre endgültig Schluss gewesen. Merk kann im Laufe seiner Laufbahn 333 Bundesligaspiele (es werden noch vier oder fünf dazu kommen) und 50 Länderspiele zurückblicken. Für einen deutschen Schiedsrichter eine absolute Rekordbilanz, die sich schon früh abzeichnete, als Merk mit 31 Jahren bereits das DFB-Pokalfinale 1993 pfiff.

Auch international kann Merk auf eine abwechslungsreiche Laufbahn zurückschauen, wobei das legendäre Finale zwischen Portugal und Griechenland bei der Fussball-EM 2004 sicherlich ein Höhepunkt ist.

Der auch sozial engagierte Schiedsrichter erhielt für seine sportlichen und sozialen Leistungen im Jahr 2005 das Bundesverdienstkreuz. Vermutlich wird sich Merk nach seiner aktiven Laufbahn auf seine Referate stürzen, die er jetzt schon mit den Schwerpunkten: „Die sichere Entscheidung“, „Mit Leistung und Fairplay zum Erfolg“ und „Persönlichkeit, ein steiniger, aber lohnender Weg“ an Schulen und Universitäten hält.

Die Fußball-Bundesliga verliert auf jeden Fall einen ihrer charismatischsten Schiedsrichter.

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