Bundesligafussball

Und er kommt doch! Lasogga wechselt zum HSV

Nach langem Ringen um Pierre-Michel Lasogga haben der HSV und Hertha BSC eine Einigung erzielt: Die Hamburger kaufen den Stürmer für eine Ablösesumme von 8,5 Millionen Euro. Letzte Saison hatte der Angreifer als Ausleihe beim norddeutschen Klub gespielt, die HSV-Verantwortlichen wollten ihn unbedingt halten. Hertha sträubte sich aber über Wochen gegen Angebote, die Berliner forderten einen höheren Preis.
Stürmer zieht ab

Wichtiger Erfolg für den HSV: Top-Angreifer bleibt

Der HSV entging letzte Saison nur knapp dem Abstieg, das verdankt der Verein vor allem Pierre-Michel Lasogga. Der Stürmer erzielte in 20 Partien 13 Treffer, so viele wie kein anderer Hamburger. Zudem schoss er beim Relegationsspiel das Tor, das den Klassenerhalt sicherte. Es wundert deshalb nicht, dass der Klub den von Hertha geliehenen Spieler verpflichten wollte. Doch Hertha drohte lange damit, die Ausleihe nicht zu verlängern und verweigerte sich einem Verkauf. Die Berliner beharrten auf einer Ablösesumme von 14 Millionen Euro, die HSV-Verantwortlichen lehnten den Betrag als zu hoch ab. Nun einigten sich die beiden Vereine auf einen Preis von 8,5 Millionen Euro. Lasogga unterschreibt einen Vertrag bis 2019 und erhält ein Jahresgehalt von rund 3 Millionen Euro. Der finanziell klamme HSV realisiert diesen Wechsel mit dem gleichzeitigen Verkauf des Mittelfeldtalents Hakan Calhanoglu. Bayer Leverkusen zahlt für ihn 14,5 Millionen Euro.

Dietmar Beiersdorfer muss noch einige Probleme lösen

Der designierte Vorstandsvorsitzende der neu gegründeten HSV AG, Dietmar Beiersdorfer, steht aber weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen. Mit der Verpflichtung von Lasogga kann der HSV nur einen Zwischenerfolg verbuchen. Es mangelt in der Mannschaft an Qualität, jetzt muss der Verein auch noch den Weggang von Calhanoglu verkraften. Der Klub-Führung blieb aber keine andere Wahl: Der HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne wollte für den Lasogga-Transfer zwar einen Kredit zur Verfügung stellen, formulierte aber Bedingungen. Diese wollten die Verantwortlichen nicht erfüllen. Angesichts fehlenden Gelds in der Kasse konnten sie die Lasogga-Verpflichtung nur mit dem Calhanoglu-Verkauf stemmen. Zudem kann Dietmar Beiersdorfer in dieser wichtigen Phase nur eingeschränkt handeln, das Registergericht muss die Aktiengesellschaft noch offiziell eintragen. Erst danach kann Beiersdorfer, der momentan im Hintergrund wirkt, seine Arbeit aufnehmen. Unter anderem muss er dann über die Zukunft des umstrittenen Sportchefs Oliver Kreuzer entscheiden.

Fans warten gespannt auf die nächste Saison

In der letzten Spielzeit mussten die HSV-Fans bis zum Ende um den Klassenerhalt bangen, mit der Ausgliederung der Profi-Mannschaft in eine AG und mit dem beliebten Dietmar Beiersdorfer als Chef erhoffen sich viele eine deutliche Leistungssteigerung. Beiersdorfer muss sich aber mit schwierigen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, vor allem die knappen finanziellen Ressourcen und die weiterhin gärende Unruhe im Vereinsumfeld dürften ihm zu schaffen machen.

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