Bundesligafussball

Vorschau: Deutschland gegen Frankreich

Bundestrainer Joachim Löw in der PK vor dem EM 2016 Halbfinale

Donnerstagabend trifft die deutsche Nationalmannschaft auf die Gastgeber aus Frankreich. Ein Spiel mit vielen Möglichkeiten, denn die Leistungen der Franzosen warfen in diesem Turnier bislang hauptsächlich Fragezeichen auf. Anders war dies im vergangenen Spiel gegen Island. Hier konnte das Team von Trainer Deschamps überzeugen: Sie agierten riskant, offensiv, beweglich und schlugen auf diese Weise die sympathischen Isländer in den Räumen, die diese zuvor so gut bewachten.

Frankreichs Taktik gegen Island

Das Viertelfinale zwischen Frankreich und Island war das letzte Viertelfinale und wahrscheinlich auch das eindeutigste. Dabei wurde das Team von Trainer Deschamps ihrer Favoritenrolle erwartungsgemäß gerecht. Das war zuvor jedoch keineswegs absehbar, da Frankreich in diesem Turnier sehr wechselhaft auftrat.

Vor dem Spiel gegen Island war auf Seiten der Experten und Journalisten lange Zeit unklar, mit welcher Startelf und Ausrichtung Deschamps beginnen würde. Letztlich entschied sich der 47-jährige für eine Variante, mit der er die zweite Halbzeit im Achtelfinale gegen Irland (2:1) erfolgreich bestritt. Frankreich lief mit einem 4-2-3-1-System auf. Pogba und Matuidi besetzten die Doppelsechs, Griezmann rückte auf die Zehner-Position. Innerhalb dieser Formation legt Deschamps einen großen Fokus auf das Zentrum. Wobei die Franzosen vor allem offensiv agierten und gegen Island sehr hoch standen. Deschamps und seine Mannschaft haben das isländische Spiel durchschaut und die EM-Lieblinge dort getroffen, wo sie verwundbar waren. Frankreich spielte gegen Island clever, beweglich, offensiv und über lange Strecken konsequent.

Was bedeutet das für das Spiel gegen Deutschland?

Letztendlich bleibt auch nach dem Spiel gegen Island ein kleines Fragezeichen für das Halbfinale gegen Deutschland: Auf jede schlechte Halbzeit der Franzosen folgte in diesem Turnier eine gute bis überragende zweite Hälfte. Auch gegen Island gab es durchaus Schwächen in der Defensive, die von der Löw-Elf ausgenutzt werden können. So stimmt beispielsweise das Nachrücken im Gegenpressing nicht und auch die Flügelverteidigung wies im Spiel gegen Island einige Schwächen auf.

Im heutigen Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich erwartet uns ein spannendes und offenes Spiel. Bei beiden Teams sind Schwächen in der Defensive zu erwarten – vor allem auch, da Mats Hummels ausfällt (Gelbsperre). Offensiv könnte ein Antoine Griezmann auf Seiten der Franzosen für Gefahr sorgen. Doch auch Thomas Müller wartet weiter auf sein erstes EM-Tor. Wie Bundestrainer Jogi Löw in einer Pressekonferenz vor dem kommenden Halbfinale erwähnte, vertraut er weiter in Müllers Torgefahr. Am Ende entscheidet also vermutlich die bessere Taktik und der vorausschauendere Trainer, denn personell sind beide Mannschaften ähnlich gut aufgestellt…

Video: www.youtube.com/watch?v=kOC7maLPXIA
Foto: Screenshot aus Video